Qualitätsprüfung in der Lebensmittelindustrie gehört zum täglichen Brot dieser Branche. Schließlich können optische Fehler fatale Folgen in der Lieferkette auslösen. Schon allein deshalb ist die Optimierung der Produktprüfung bei der Herstellung von Nahrungsmitteln immer eine Investition wert.
Erwiesenermaßen kann optische Prüfung mittels Kamera hier viele individuelle und maßgeschneiderte Lösungen bieten. Maßgeschneidert muss die Lösung schon allein deshalb sein, weil jedes Produkt andere Anforderungen in puncto Qualität oder Quantität erfüllen muss. Da kann es zum einen um das Mindesthaltbarkeitsdatum gehen, zum anderen um die richtige Anordnung in der Verpackung oder auch um deren Unversehrtheit.
In einem Fall sind Beschädigungen wie Dellen in der Verpackung zu entdecken, in anderen Fällen ist das richtige Produkt in der richtigen Verpackung sicherzustellen. Mitunter geht es vielleicht auch eher um die richtige Füllmenge oder Verteilung. Weiters lassen sich Produkte in der optischen Prüfung auch auf bestimmte Farben hin kontrollieren. Dasselbe gilt auch für die Beschriftung.
Lebensmittel werden exportiert, somit muss der Text stets in der korrekten Sprache aufgedruckt sein. Auch wenn der Barcode eines Produkts richtig sein sollte, kann das Etikett in einer falschen Sprache angebracht worden sein. In einer solchen Situation ist das Produkt natürlich nicht verkäuflich.
Ein Beispiel für die optischen Prüfung ist die Kontrolle des Aufdrucks an Getränkedosen. Und zwar passiert das in Form einer Drehbewegung der Dose vor einer Zeilen-Kamera. Die Bilder bieten dann nicht nur Aufschluss über eventuelle Dellen oder Kratzer, sondern auch über etwaige farbliche Abänderungen oder Verzerrungen von Schrift und Symbolen. Dadurch kann man auf eine Unregelmäßigkeit im Druck schließen, das System kann hier mittels Deep Learning-Mechanismen diversifizieren und schlägt an.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der optischen Prüfung ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Das ist ein extrem heikles Thema, bei dem es auf keinen Fall zu Unregelmäßigkeiten kommen darf. Je nach Anforderungen des Unternehmens lassen sich hier neben dem Datum selbst auch andere Aspekte wie beispielsweise die Schriftart überprüfen. Kann das Mindesthaltbarkeitsdatum gelesen werden? Ist es überhaupt vorhanden?
Diese und andere Kriterien lassen sich individuell beispielsweise mittels Smart-Kamera einstellen. Doch es gibt keine Vorschriften wie das Aufbringen des Mindesthaltbarkeitsdatums zu erfolgen hat, sondern das liegt im Ermessen der Produktionsstätte selbst. Damit übernimmt das Unternehmen natürlich auch die Haftung im Kontext eventueller unerwünschter Folgen im Kontext der Haltbarkeit seiner Lebensmittel – umso wichtiger ist die Überprüfung des MHDs.
Was passiert also, wenn sich ein Unternehmen der Lebensmittelindustrie für die Optimierung seiner Qualitätsprüfung mit Hilfe von Kameras entscheidet? In dem Fall muss zunächst der richtige Partner zur Integration der maßgeschneiderten Applikation her. Das betroffene Unternehmen erstellt im Vorfeld ein Lastenheft, in dem zu behebende Mängel angeführt sind. Daraufhin erstellt der Integrator ein Konzept, eventuell gestützt durch eine Machbarkeitsstudie – teils direkt beim Kunden. Anschließend fasst er den Lieferumfang in einem Pflichtenheft zusammen, das die Leistungen der optischen Qualitätsprüfung definiert. Das Kamerasystem ist dabei so individuell wie die Aufgabenstellung: eine oder mehrere Kameras, Smart-Kamera oder PC-System; Standard-Bildverarbeitung oder Deep Learning.
Grundsätzlich ersetzt die optische Bildverarbeitung inzwischen viele überholte Methoden der Qualitätsprüfung. So kann eine Kamera heutzutage eine Vielzahl an herkömmlichen Sensoren wettmachen. Ein gutes Beispiel für diese Tatsache sind Systeme zum Beurteilen des Reifegrades von Obst oder Gemüse. Auch hier kommen inzwischen Kameras in Kombination mit Künstlicher Intelligenz für die Klassifizierung der Nahrungsmittel zur Anwendung. Eine nachhaltige Investition in ein Kamerasystem zahlt sich im Feld der optischen Prüfung mit Sicherheit aus.