Das Schweizer Unternehmen Bühler Bedachungen und Bauspenglerei AG hat sich in puncto Sicherheitstechnik dem Sicherheits-Flächenscanner verschrieben. In der Produktionsstätte werden die Biegemaschinen mittels einer eigenen Applikation abgesichert, die Sicherheit und Produktivität vereint. Wir stellen die Lösung vor, mit der das Unternehmen glücklich geworden ist.
Während für die Herstellung von Bedachungen viele gerade Blechteile nötig sind, werden genauso gebogene Teile für die Seiten der Dächer benötigt. Wie der Name bereits verrät, ist es die Aufgabe einer Biegemaschine, die genannten Teile zu verbiegen. Der konkrete Prozess sieht dabei wie folgt aus: Eine Arbeiterin oder ein Arbeiter legt ein Blechteil in die Maschine, diese verkantet oder verbiegt dieses, woraufhin wiederum eine Person das bearbeitete Teil der Maschine entnimmt und im Produktionsprozess weiterbefördert. Auch wenn dieser Vorgang simpel klingt, muss zumindest sicherheitstechnisch Einiges dabei bedacht werden. Wie so häufig in der Industrie, kommen Menschen mit großen sowie schweren Teilen in Berührung, die schnell zum Auslöser für Verletzungen werden können. Um dem entgegenzuwirken, ist ein für die jeweilige Applikation geeignetes Sicherheitssystem unabdingbar.
Im konkreten Fall von Bühler Bedachungen und Bauspenglerei AG wird mit einer Applikation aus zwei gekoppelten Sicherheits-Flächenscannern gearbeitet. Der erste Flächenscanner spannt ein Sicherheitsfeld parallel zum Boden, das maximal 30 Zentimeter über diesem liegt. So wird sichergestellt, dass die Maschine ihre Arbeit einstellt, sobald sich eine Person einen Schritt zu weit nähert. Hierbei besteht allerdings das Problem, dass durch diesen einzelnen Flächenscanner lediglich der Bereich in Bodennähe abgesichert ist. Der wahrhaftig gefährliche Bereich befindet sich allerdings weiter oben: Wo die Bleche gebogen werden. Mit dem einzelnen Flächenscanner am Boden wäre eine Person nicht davor geschützt, wenn sie auf einmal ihren Arm in die Nähe der Maschine streckt. Aus diesem Grund muss ein zweiter Scanner her – und zwar von oben. Dieser sichert den Bereich von der Vogelperspektive aus, indem er eine Art Schutzvorhang aus Laserstrahlen vor die Biegemaschine wirft. Diese doppelte Absicherung ermöglicht eine tatsächlich sichere Atmosphäre am Arbeitsplatz für alle Mitarbeitenden.
Besonders wichtig ist zu beachten, dass bei der Applikation keine toten Winkel entstehen. Damit sind Bereiche gemeint, die der Laserscanner nicht wahrnehmen und somit auch nicht absichern kann. Im Beispiel von Bühler Bedachungen und Bauspenglerei AG ist es essentiell, dass das Bedienpult für die Biegemaschine außerhalb des Gefahrenbereiches steht. Ansonsten ist der Bereich hinter dem Pult nicht abgesichert, da die Laserstrahlen schon davor am Pult abprallen. Das kann gefährliche Folgen haben: Tritt eine Person hinter dem Pult hervor, wird sie erst ab diesem Zeitpunkt für den Sicherheits-Flächenscanner erkennbar. Dadurch ist die Zeit schnell zu knapp, dass sich die Maschine rechtzeitig ausschalten kann.
Wie in der Applikation beschrieben, machen die beiden Flächenscanner aus verschiedenen Richtungen Sicherheitsflächen auf, um den Arbeitsbereich aus mehreren Dimensionen abzusichern. Im ersten Moment könnte man glauben, dass sich hierfür der Radar inxpect besser eignen würde, da dieser direkt ein 3D-Feld öffnet. Dem ist aber nicht so. Während ein Radarscanner für andere Anwendungen sehr gut geeignet ist, stellt er hier nicht die beste Lösung dar. Es ist dem inxpect nämlich ausschließlich möglich, ganze Körper zu erkennen und nicht etwa einzelne Handbewegungen. Bewegt eine Arbeiterin oder ein Arbeiter folglich eine Hand von der Seite in das Blickfeld des Radars, genügt dies nicht um der Maschine die Notwendigkeit zum Anhalten zu signalisieren. Der Sicherheits-Flächenscanner reagiert hier sensibler. Ein weiterer Vorteil des Sicherheits-Flächenscanners von Leuze electronic ist seine ausgeprägte Staubresistenz. Bei einzelnen feinen Staubkörnern stellt der Scanner die Arbeit der Maschine noch nicht ein, da es ihm möglich ist zu erkennen, dass keine wirkliche Gefahr mitschwingt. Folglich handelt es sich bei den beiden Flächenscannern um eine durchaus sinnvolle Lösung zur Absicherung der Biegemaschine. Der direkte Vergleich zwischen Flächenscanner und Radar kann in unserem Artikel „Laser vs. Radar: Sicherheitskonzepte im Überblick” nachgelesen werden.
Auch die Trittmatte stellt eine potentielle Alternative zum Sicherheits-Flächenscanner dar. Diese könnte beim Beispiel von Bühler Bedachungen und Bauspenglerei AG den am Boden montierten Flächenscanner ersetzen. Sobald man diese also betritt, stellt die Maschine ihre Bewegung ein. Die Trittmatte hat jedoch den Nachteil, dass sie rasch kaputt geht, wenn beispielsweise spitze Teile auf sie hinab fallen. Also erweist sich auch hier der Sicherheits-Flächenscanner als sinnvollste Lösung.
Bei SCHMACHTL schauen wir uns Ihre Anforderungen an und prüfen die verschiedenen Ansätze mit unserem Systemwissen. So zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile auf, wodurch Sie sicher sein können, die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Quelle:
Leuze