Lichtvorhänge eignen sich hervorragend, wenn es um das Absichern von Anlagen geht – ganz besonders bei Applikationen in der Fördertechnik. Neben herkömmlichen Lichtvorhängen gibt es allerdings auch sogenannte Lichtvorhänge mit SPG Muting, die sich durch ihren platzsparenden Charakter auszeichnen. Wann deren Einsatz sinnvoll ist, erfahren Sie im Artikel.
Um in einem nächsten Schritt die Funktionsweise der platzsparenden Lichtvorhänge mit SPG Muting zu erklären, lohnt es sich, zuerst einen genaueren Blick auf die Art und Weise, wie herkömmliche Lichtvorhänge funktionieren, zu werfen.
Lichtvorhänge bestehen aus zwei Sensoren, wobei jeweils einer den Sender und der andere den Empfänger darstellt. Zusammen spannen sie ein Gitter aus mehreren Laserstrahlen, deren Abstand je nach Anwendung variieren kann. Während Strahlen mit größeren Abständen beispielsweise dafür sorgen, dass keine Person hindurchgehen kann und sie sich somit in Gefahr bringt, stellen kleinere Abstände bereits eine Art Fingerschutz dar.
Zur besseren Erklärung stellen wir uns ein Paket vor, das auf einem Förderband transportiert wird und dabei einen Lichtvorhang durchschreitet, da sein nächster Produktionsschritt eine Gefahr für Menschen darstellen könnte. Hierbei spielt das sogenannte Muting – also das vorübergehende Ausschalten des Lichtvorhanges – eine zentrale Rolle. Würde man diesen nicht kurzfristig muten, käme es jedes Mal, wenn ein Paket ihn passiert, durch die Unterbrechung der Laserstrahlen zu einem Störungssignal. Um dies zu vermeiden, wird der Lichtvorhang ausgeschaltet, bis das Paket den Lichtvorhang gänzlich passiert hat. Damit dies überhaupt möglich ist, werden kurz vor dem Lichtgitter zusätzlich Lichtschranken parallel zum Förderband gespannt. Sobald die Kiste diese Strahlen unterbricht, wird das Lichtgitter des Lichtvorhangs ausgeschaltet. So kann das Paket hindurchfahren, ohne eine Störung auszulösen. Kurze Zeit später schaltet sich der Sicherheits-Lichtvorhang automatisch wieder ein.
Wichtig ist hierbei zu beachten, dass sich der Lichtvorhang weder zu früh ausschaltet noch zu lange ausgeschaltet bleibt. Ansonsten hätte eine Person nämlich genug Zeit, um den Vorhang zu passieren, ohne eine Störung auszulösen, was gefährlich enden könnte. Aus diesem Grund darf der Abstand zwischen den Laserstrahlen, die die Aktivität des Lichtvorhangs koordinieren, und dem eigentlichen Lichtvorhang nicht größer als 20 Zentimeter sein.
Die oben erklärte Lösung setzt voraus, dass vor und hinter dem Lichtvorhang genügend Platz vorhanden ist, um die gesamte Applikation auf diese Art umzusetzen. Dies ist allerdings nicht immer der Fall, speziell wenn Fördertechnik in Kreuzungen zusammenfindet. Aus diesem Grund wurden Lichtvorhänge mit SPG Muting – kurz für Smart Process Gating – entwickelt. Im Unterschied zu herkömmlichen Lichtvorhängen werden Lichtvorhänge mit SPG Muting nicht über die Sensorik, sondern über eine Steuerung koordiniert. Es wird also kein zusätzliches Feld aus Laserstrahlen vor und nach dem Lichtvorhang benötigt, da über die Steuerung die genaue Position der Kiste getrackt wird. So schaltet sich der Lichtvorhang automatisch aus, sobald die Kiste die Grenze von 20 Zentimetern unterschreitet und geht auch automatisch wieder an, sobald diese die Grenze auf der anderen Seite des Lichtvorhangs wieder überschreitet.
Bezüglich der Installation des Lichtvorhangs mit SPG Muting gibt es einen wesentlichen Unterschied: Wenn die Kiste den Vorhang durchschreitet, müssen der unterste oder der oberste Laserstrahl ununterbrochen bleiben. Dieser Strahl wird auch als Synchronisationsstrahl bezeichnet.
Jedes Jahr werden besonders gelungene Lösungen im Bereich der Safety bei den GIT Security Awards ausgezeichnet. Mit so einem Preis darf sich auch der Sicherheits-Lichtvorhang MLC 530 SPG von Leuze schmücken. Dieser ist in unserem Portfolio erhältlich.