Sichere Löhne und Gehälter, breiter Wohlstand, gesellschaftliche Stabilität und sozialer Frieden – Österreich steht beim BIP und dem real verfügbaren Einkommen mit Platz vier an der Spitze der EU. Anhand dieser Zahlen lassen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Landes gut abbilden. Damit wir von diesen Lebensbedingungen auch weiterhin profitieren können, spielen zentrale Systeme wichtige Rollen. Eines davon: Das Forschungs- und Innovationssystem. Ein Artikel der dazu aufruft, sich nicht länger auf dem Erfolg auszuruhen, sondern wieder innovativ zu handeln.
„Ein satter Magen begeistert sich nicht für’s nächste gute Essen. Es ist Zeit für österreichische
Unternehmen, wieder hungrig zu werden – und zwar auf Innovation.”
Günther Probst, Geschäftsführer SCHMACHTL GmbH
Die Wirtschaft Österreichs war nach 1945 auf dem Tiefpunkt: Zerstörte Infrastruktur, geringe Industrieproduktion, fehlende Rohstoffe und Hunger. Und doch gab es so etwas wie eine industrielle Basis, auf der die Menschen aufbauen konnten. Kraftwerke, der Loibl-Tunnel oder Stahlwerke der heutigen VOEST – eine Basis, die unter schlimmsten Bedingungen von Zwangsarbeitern aus ganz Europa geschaffen wurde. Während in der sowjetischen Zone Vorräte und Anlagen beschlagnahmt wurden, bekam Österreich außerdem massive finanzielle Hilfe durch den Marshallplan.
Die überwiegend verstaatlichte Industrie war der Motor für den Aufschwung nach 1945: 1948 setzte der Marshallplan ein. Österreich fehlte es jedoch an Material zur Energieerzeugung. Billiges Eisenerz war zwar vorhanden, aber lange nicht genug, um die Zukunft der Stahlindustrie zu sichern. Die Lösung: das Linz-Donawitz-Verfahren, eine Innovation, die die Stahlerzeugung revolutionierte. Bereits 1950 wurde die Wirtschaftskraft der Vorkriegszeit wieder erreicht. Es folgten Jahre des zweistelligen Wirtschaftswachstums, die es Österreich ermöglichten, den Rückstand zu anderen Industriestaaten wieder aufzuholen. Ein beispielloser Prozess, der den immensen Finanzhilfen sowie dem sozialen Frieden geschuldet war, der sich in der Sozialpartnerschaft widerspiegelte. Das langanhaltende Wachstum führte zu einer beträchtlichen Wohlstandssteigerung – bis heute. Ob die heimische Wirtschaft diesen Erfolgsweg weiterführen können wird, hängt vor allem davon ab, wie zukünftige Herausforderungen angegangen werden.
Die Weltkonjunktur schwächelt bereits seit der ersten Jahreshälfte 2018. Auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos, Anfang 2019, korrigierte der IWF seine Wachstumsprognosen noch einmal – und zwar nach unten. Christine Lagarde, damals noch Chefin des Fonds, sagte hierzu: „Die Weltwirtschaft wächst langsamer als erwartet und die Risiken steigen. (...) Einige hängen mit politischen Entscheidungen zusammen. Und diese Risiken sind zunehmend miteinander verknüpft. (...) Bedeutet das, dass eine Rezession vor der Tür steht? Nein. Aber das Risiko eines stärkeren Abschwungs des globalen Wachstums hat sicherlich zugenommen.” Düstere Aussichten also – doch wie sieht es in Österreich aus?
Die Abschwächung der Weltkonjunktur dämpft auch das Wachstum hierzulande. Aktuell befinden wir uns in einer Phase mäßigen Wachstums. „Mäßig”: Die Synonyme „bescheiden”, „gering” und „lau” klingen ebenfalls nicht nach einem Grund zum Feiern – egal wie man es dreht und wendet. Die Dynamik der Vorjahre hat ein gemütlicheres Tempo eingeschlagen und heimische Unternehmen blicken nüchtern in die Zukunft. Die binnenwirtschaftlichen Antriebe sind nach wie vor intakt, doch der Außenhandel lähmt unsere Konjunktur. Und diese Lähmung bringt nicht nur unser Wirtschafts-, sondern auch das Sozialsystem in Gefahr: Die Prognosen des österreichischen WIFO sind abflauende Beschäftigung und unveränderte Arbeitslosigkeit bis 2020. Im globalen Wettbewerb um Wachstum zählen zwei Faktoren ganz besonders: Innovationsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit.
Innovation sorgt für Wachstum und zwar in Form von Produktivitätsfortschritten, die wiederum Basis für Löhne und Gehälter ist. Von diesem Erfolgsfaktor hängt letztlich unser Wohlstand, die gesellschaftliche Stabilität und der soziale Frieden ab. Österreich und Europa sind jedoch auf dem besten Wege, ihre guten Positionen an die USA und allen voran an China zu verlieren. Letzteres wird bis 2050 zur größten Volkswirtschaft der Welt werden und das 21. Jahrhundert beeinflussen wie kein zweites Land.
Viele Länder sind wirtschaftlich dynamischer als Österreich und setzen Innovationen schneller und wirksamer in effiziente Wertschöpfung um. Allen voran: die Schweiz, Schweden und die USA. Doch was machen diese Länder anders? Der Global Innovation Index misst hier unter anderem die Höhe nationaler Forschungsausgaben, das Produktivitätslevel, die Forscherdichte und die Anmeldezahl von Patenten. Österreich stagniert auf Platz 21. Die große Herausforderung liegt nun darin, Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzuwandeln. Denn Innovation ist, wenn der Markt „Hurra!” schreit.
Automatisierung, künstliche Intelligenz, datengestützte Wissenschaft und das Internet der Dinge haben das Potenzial, unser Wachstum enorm zu steigern. Neue Technologien sind gerade drauf und dran, die wirtschaftliche Logik ganzer Märkte aus den Angeln zu nehmen. Eine Entwicklung, die auch an Ihrem Unternehmen nicht einfach Halt macht, sondern bei Ignoranz eher die Türe eintreten wird. Jemand, der Experte im Bereich innovativer Automation ist, ist unser Portfolio Manager Thomas Lehner. Im Interview erklärt er, wie Sie technische Innovationen Schritt für Schritt in Ihre Prozesse einbinden können. Wettbewerbsvorteile sind garantiert. Sie fragen sich, was sonst noch für Sie drinnen ist? Dann lesen Sie auch unseren Artikel „Technik schafft Vorsprung”. Dort erfahren Sie noch mehr, was Innovation für Ihren Betrieb leisten kann.
Österreichische Unternehmen sind die Schlüsseltreiber der Innovationskraft. Sie fungieren als Übersetzer von Entwicklungen aus der Forschung in die wettbewerbsfähige Umsetzung, die am Markt auf Nachfrage stößt. Doch dafür ist mehr Mut zum Unternehmertum gefragt: Mut zum Risiko und Mut zum Scheitern. Letztlich wohl alles eine Frage des Mindsets, doch die muss korrekt beantwortet werden, um Chancen zu nutzen und zukünftige Herausforderungen innovativ zu meistern.
Dann fragen Sie uns doch einfach! Durch unsere global agierenden Lieferpartner stehen wir in ununterbrochenem Austausch mit Erfindern, die die Welt durch ihre Innovationen jeden Tag ein bisschen smarter und fortschrittlicher machen. Kontaktieren Sie uns und wir bringen Ihr Unternehmen gemeinsam ins digitale Zeitalter: Sei es durch Entwicklungen in der Messtechnik, smarten Gebäudetechnik, IoT-Anwendungen oder nachhaltigen Lösungen aus der Energietechnik. Damit Sie gewappnet sind, wenn die digitale Transformation auch an Ihre Türe klopft.
Quellen:
A&W Blog: https://awblog.at/oesterreich-bei-wohlstand-an-der-eu-spitze/
OE1: https://oe1.orf.at/artikel/207246/Wirtschaftsgeschichte-1945-2005
Raiffeisen Oberösterreich: https://business-channel.rlbooe.at/branchen/-innovation-ist-wenn-der-markt-hurra-schreit-_660
WIFO: https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=60839&mime_type=application/pdf
Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/politik/international/davos2019/weltkonjunktur-iwf-senkt-die-wachstumsprognose-fuer-die-weltwirtschaft/23890286.html?ticket=ST-78050375-csc7i1lBb2x6HbfW9V1d-ap3
APA-OTS: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190627_OTS0074/wifo-prognose-fuer-2019-und-2020-abschwaechung-der-weltkonjunktur-daempft-wachstum-in-oesterreich
NZZ: https://www.nzz.ch/wirtschaft/die-schweiz-ist-das-innovativste-land-der-welt-ld.1497937
Business Insider: https://www.businessinsider.de/das-sind-die-25-innovativsten-laender-der-welt-2019-1
WKO: https://www.wko.at/site/innovate-austria/innovationsstrategie/wko-innovationsstrategie.pdf