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Wenn Arbeitsschritte automatisiert werden sollen, bei denen der Einsatz traditioneller Industrieroboter nicht möglich oder unwirtschaftlich ist, sind Cobots die erste Wahl. Denn im Gegensatz zu ihren schwergewichtigen Kollegen hinter Sicherheitszäunen, die jahrelang nur einer Tätigkeit nachgehen, sind kollaborative Roboter echte Chamäleons. Doch nicht nur in ihrer Arbeitsweise unterscheiden sich die Modelle voneinander – auch in Bezug auf die Kosten gibt es gravierende Unterschiede. Welche das sind, erfahren Sie im Artikel. 

Die zwei Typen von Roboter, kollaborierende Roboter (Cobots) und herkömmliche Industrieroboter unterscheiden sich wesentlich voneinander – besonders in ihrer Beziehung zu den menschlichen Arbeitsabläufen innerhalb einer Produktion. Wir wollen zunächst kurz auf diese Unterschiede eingehen, bevor wir die Kosten näher unter die Lupe nehmen. 

Industrieroboter: Spezialisierte Kraftpakete 

  • Sind auf eine bestimmte Tätigkeit spezialisiert

  • Ersetzen menschliche Arbeitskraft

  • Können extrem hohe Traglasten bei hoher Präzision und Geschwindigkeit bewältigen

  • Benötigen ein ausgeklügeltes Safety-Konzept zwecks Mitarbeiterschutz

  • Arbeitsbereiche: Schweißen, Lackieren, Handhabung, Montage usw.

Cobots: Flexible Allrounder

  • Ergänzen menschliche Arbeit

  • Übernehmen einzelne Arbeitsschritte, die für Mitarbeitende häufig monoton, repetitiv oder unergonomisch sind 

  • Können Hand in Hand neben Menschen arbeiten – ohne Sicherheitszaun 

  • Haben breitgefächerte Anwendungsbereiche

  • Arbeitsbereiche: Pick & Place, Maschinenbestückung, Palettierung, Montage usw. 

Sie wissen noch nicht, welche die passende Wahl für Ihren Anwendungsfall ist? Nach 6 Fragen werden Sie diese Frage problemlos beantworten können. Die Fragen finden Sie in unserem Artikel „Cobot oder Industrie­roboter? Die bes­te Wahl für Ihren Be­trieb”. 

Die Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten umfassen im Wesentlichen:

  • den Roboterarm selbst,

  • Peripherieprodukte wie etwa Greifer, Kameras, Software oder Sensoren,

  • die Integration der Cobot-Anlage in den Produktionsbetrieb.

Hier wird bereits ersichtlich, dass der alleinige Fokus auf den Anschaffungspreis des Roboterarms zu kurz gedacht ist. Eine grobe Faustregel: Durchschnittlich macht der Preis für den Roboterarm in etwa ein Drittel der gesamten Anschaffungskosten aus. Im Einzelfall kann dies jedoch, je nach den spezifischen Anforderungen, stark variieren:

Eine Einsteiger-Applikation im Bereich Pick & Place oder Maschinenbestückung braucht neben dem Roboterarm oft nicht viel mehr als einen Zwei-Finger-Greifer und kann sehr schnell und einfach integriert werden.

Komplexere Anwendungen – beispielsweise Bin Picking – können hingegen den gezielten Einsatz zusätzlicher Sensorik, Bildverarbeitung oder speziellerer Greifer erfordern.

Zudem wirkt sich die Wahl des Cobots ganz wesentlich auf die anderen Kostenblöcke aus:

Je einfacher und schneller ein Robotermodell installiert und programmiert werden kann, desto signifikanter die Kosteneinsparungen im Bereich der Systemintegration. Das gleiche gilt, wenn die benötigten Peripherie-Produkte bereits als Plug & Play-Komponenten für den Cobot verfügbar sind und die Schnittstellen somit nicht erst aufwendig programmiert werden müssen.

Die Betriebskosten

Auch bei der Aufstellung der Betriebskosten gilt es wieder, je nach Anwendungsfall zu unterscheiden: Wer plant, seinen Cobot über Jahre hinweg in einem stabilen, unveränderlichen Produktionsschritt einzusetzen, dem entstehen hier nur wenige nennenswerte Mehrkosten:

  • Gegebenenfalls muss das Robotersystem von Zeit zu Zeit gewartet werden – dann ist es hilfreich, einen Hersteller zu wählen, der Sie mit Partnern vor Ort schnell und unkompliziert unterstützen kann.

  • Bestimmte Anwendungen können beispielsweise den Betrieb zusätzlicher externer Komponenten – etwa ein externes Druckluftsystem – erfordern. Dies ist im Einzelfall ganz von den gegebenen Anforderungen an die Automatisierung abhängig.

  • Wer bei den Betriebskosten ganz stark ins Detail gehen will, kann natürlich auch noch Faktoren wie die laufenden Stromkosten in seine Berechnung mit einfließen lassen. Die meisten Unternehmen verzichten jedoch auf eine derart granulare Aufstellung und fokussieren sich auf die wesentlicheren Aspekte.

Einen genaueren Blick auf die Betriebskosten gilt es dann zu werfen, wenn sich die Anforderungen an die Roboter-Applikation im Laufe der Zeit voraussichtlich ändern werden. Falls sich etwa (wie beispielsweise in der Kleinserienfertigung) die Beschaffenheit des Werkstücks oder die Produktionsumgebung regelmäßig verändern oder der Cobot sogar für ganz unterschiedliche Anwendungen eingesetzt werden soll, dann fällt auch regelmäßig ein gewisser Aufwand für die entsprechende Anpassung des Systems an. Auch hier sind Robotermodelle im Vorteil, die über eine intuitive Nutzeroberfläche programmiert werden können und für die Peripherie-Produkte als Plug & Play-Komponenten verfügbar sind. Dies ermöglicht eine schnelle Neuausrichtung und hält Aufwand und Kosten gering.

Ab wann sich ein Cobot lohnt

Soweit zur Kostenseite – doch wann lohnt sich die Anschaffung? Den einfachsten und auch besten Ansatzpunkt bietet der direkte Vergleich mit der manuellen Ausführung des entsprechenden Produktionsprozesses. Cobots können dabei auf unterschiedlichste Art und Weise einen Vorteil erzielen – ein paar der gängigsten:

  • Produktivitätssteigerung: In den allermeisten Fällen kann ein Cobot Prozess entweder zu geringeren Kosten oder mit einem höheren Output (und nicht selten beides) durchführen, als dies manuell möglich ist.

  • Verbesserte Produktqualität: Cobots arbeiten mit höherer Prozesssicherheit, Präzision und Wiederholgenauigkeit. Das verringert den Ausschuss und hebt die Qualitätsstandards.

  • Mitarbeiterentlastung: Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass ihre Mitarbeiter die verfügbare Arbeitskraft so effizient wie möglich einsetzen können. Die Automatisierung monotoner und repetitiver Prozesse setzt wertvolle Ressourcen frei, die an anderer Stelle gewinnbringender eingesetzt werden können.

In der Regel hat eine Cobot-Applikation die damit verbundenen Kosten innerhalb von circa einem Jahr wieder erwirtschaftet. Weichere Faktoren, wie etwa dank Entlastung glücklichere Mitarbeiter, eine verbesserte Arbeitsergonomie oder eine durch den Einsatz moderner Robotertechnologie höhere Attraktivität als Arbeitgeber sind hier noch gar nicht mit einbezogen.

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Quelle:
Universal Robots

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