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Schutzzäune haben sich in der Sicherheitstechnik als simple und dadurch besonders viel gebräuchliche Safety-Lösung etabliert. Doch Schutzzaun ist nicht gleich Schutzzaun – je nach Industriezweig oder Applikation eignet sich eine andere Art von Zaun besser, um den Bereich abzusichern. Wo die individuellen Stärken der verschiedenen Schutzzäune liegen, klären wir im Artikel.
Schutzzäune erfüllen in erster Linie den Zweck, den Menschen vor potentiellen Gefahren zu trennen. Ein Roboter, der sich laufend mit viel Kraft hin und her bewegt, könnte beispielsweise eine solche Gefahr darstellen. Während sich dieser Artikel auf die unterschiedlichen Arten von Schutzzäunen konzentriert, gibt es noch viele andere Möglichkeiten, um eine Applikation abzusichern. In unserem Artikel „Laser vs. Schutzzaun: Sicherheitslösungen im Vergleich” stellen wir dem Protagonisten dieses Artikels einen Sicherheitslaserscanner gegenüber.

Schutzzaun-Typ 1: Adapta Guard 

Als erstes soll der Schutzzaun mit dem Namen Adapta Guard im Vordergrund stehen. Dabei handelt es sich um ein rahmenloses Schutzzaunsystem, bestehend aus einem Gitterpaneel mit einer Gitterstärke von vier Millimetern und einem 50 mal 50 Millimeter Steher. Dieser findet vor allem in der Holzindustrie Verwendung, da er sehr flexibel einsetzbar ist. Das Vorausplanen in diesem Industriezweig ist äußerst schwierig, weshalb die genannte Flexibilität von großer Bedeutung ist. Finale Entscheidungen über die Art und Weise, wie der Schutzzaun aufgebaut und positioniert werden soll, werden in den meisten Fällen erst vor Ort getroffen. Dass auf diese spontanen Sonderwünsche reagiert werden kann, ermöglichen die rahmenlosen Paneele des Schutzzaunes Adapta Guard. Sollen zum Beispiel Anpassungen bezüglich der Breite des Schutzzaunes vorgenommen werden, kann dies ganz einfach mittels einer Flex adaptiert werden. Dadurch, dass die Paneele ohnehin über keinen Rahmen verfügen, muss bei der Schnittstelle auch keiner nachgebildet werden. Damit kann sowohl an Zeit als auch an Aufwand gespart werden.

Adapta 01 Adapta 6

 

 

 

 

 

 

 

Früher war es üblich, die Paneele auf der Außenseite der Steher – welche die Paneele tragen – zu montieren. Mittlerweile ist es allerdings gang und gäbe, diese an der Innenseite zu befestigen. Auch diese Entscheidung hat Effizienzgründe: Montiert man die Paneele auf der äußeren Seite, ist es notwendig, alle abstehenden Drähte zu entgraten. Ansonsten könnten sich Mitarbeitende an diesen schneiden oder anderweitig verletzen. Jetzt, wo sich die Paneele aber auf der Innenseite der Steher befinden, sind die spitzen Gräte, die durch das Schneiden mit der Flex entstehen, sogar erwünscht. Schraubt man die Paneele nämlich an den Stehern fest, bohren sich diese Enden zusätzlich in das Material des Stehers, was dazu führt, dass der gesamte Schutzzaun stabiler ist. Zudem hat sich mittlerweile auch etwas in Bezug auf die Art und Weise, wie die Paneele befestigt werden, getan: Während man früher ein Loch in den Steher gebohrt hat, um eine Schraube im Anschluss von innen zusammen mit einer Mutter festzuschweißen, kommt heute ein sogenanntes Fließgewinde zum Einsatz. Dabei wird direkt das Material des Stehers erhitzt, woraufhin das Gewinde hinein gedreht wird. Dies hat den Vorteil, dass die Halterung problemlos und sicher befestigt werden kann.

Schutzzaun-Typ 2: Basic

Der sogenannte Basic Schutzzaun fällt unter die Kategorie der rahmenbehafteten Schutzzäune. Die verwendeten Paneele besitzen einen 20 mal 20 Millimeter dicken Rahmen. Die flexiblen Steher dieses Modells sind durch ihre verstellbaren Höhen in der Lage, einen unebenen Boden oder andere Problemquellen auszugleichen. Der Schutzzaun selbst ist in den verschiedensten Höhen erhältlich – allerdings ist es nicht empfehlenswert, einen Basic Schutzzaun einzurichten, der zwei Meter Höhe überschreitet. Die Steher des Zaunes weisen eine Dicke von 40 mal 40 Millimetern auf, wodurch der Zaun zwar stabil, aber nicht endlos belastbar ist. Ist der Schutzzaun nun höher als zwei Meter, bemerkt man bereits bei leichtem Rütteln, dass der Zaun sich bewegt und ein subjektives Gefühl der Instabilität erzeugt. Der Schutzzaun Basic stellt also in erster Linie einen Zugangsschutz dar. Wird ein besonders stabiler, rahmenbehafteter Zaun von über zwei Metern Höhe benötigt, kann ganz einfach ein Zaun der nachfolgenden Kategorie gewählt werden.

Schutzzaun-Typ 3: Strong und Heavy

Um größeren einwirkenden Kräften die Stirn zu bieten, sollte anstatt eines Basic Schutzzaunes ein Schutzzaun des Typus Strong oder sogar Heavy gewählt werden. Durch den Steher mit einer Dicke von 60 mal 60 Millimeter ist der Schutzzaun Strong um einiges stabiler als das Basic-Modell. Allerdings sind seine Füße nicht flexibel verstellbar, da ihr Fokus darauf liegt, schwer und fest zu sein. Ansonsten unterscheidet sich das Modell nur wenig von dem vorangehenden Schutzzaun, denn beide verfügen über einen Rahmen.

Einen noch robusteren Schutz als das Modell Strong stellt der Schutzzaun Heavy dar. Dessen Rahmen hat eine Dicke von 30 mal 30 Millimeter im Gegensatz zum Schutzzaun Strong mit 20 mal 20 Millimeter und ist somit noch stabiler.

Es hat Klick gemacht

Paneele können bei den Schutzzäunen Basic, Strong und Heavy auf zwei unterschiedliche Arten an den Stehern montiert werden. Bei der ersten Möglichkeit bedient man sich der gewohnten direkten Verschraubung an den Stehern mit unverlierbaren Schrauben. Diese Art der Montage ist beliebt, da sie die beste Festigkeit und Stabilität gewährt. Andererseits kann mit der zweiten Befestigungsmöglichkeit, der Clip-Montage, etwa 15 Prozent der Montagezeit eingespart werden. Hierbei wird ein Clip unten am Steher verschraubt, an dem das Paneel eingehängt wird. Um dieses Paneel sicher zu befestigen, wird dieses mit einem „Konterclip“ am oberen Ende des Stehers eingeklemmt. In etwa 80 Prozent der Anwendungen ist die Clipmontage von der Festigkeit mehr als ausreichend und erspart nicht nur Zeit bei der Montage, sondern auch einige Kosten.

Schutzzaun-Typ 4: Blue Guard

Der letzte Schutzzaun-Typ, der in diesem Artikel vorgestellt werden soll, ist stark mit dem Schutzzaun Adapta Guard vergleichbar – allerdings wurde der Schutzzaun Blue Guard speziell für die Lebensmittelindustrie konzipiert. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, dass die Steher ganz anders aussehen. Damit sich das Wasser, welches bei den Reinigungszyklen verwendet wird, nirgends anstaut und keinen Schimmel verursacht, sind die Steher nicht direkt am Boden montiert, sondern leicht erhöht. Zudem besteht der Zaun laut Vorschriften aus Edelstahl und jegliche Noppen haben eine blaue Farbe – da diese, falls sie irgendwo im Produktionsprozess verschwinden, so leicht erkannt werden können.

W BlueGuard_Variable_Angle_outside

Irgendwelche Sonderwünsche? 

Sie sind sich noch immer unsicher, welches Schutzzaunsystem am besten zu Ihrer Applikation passt? Sie haben noch keine Zeichnung für Ihren Zaun oder benötigen eine Sonderlösung? Während wir bei SCHMACHTL in erster Linie die Zeichnung Ihres Schutzzaunsystems übernehmen, entscheiden Sie, wo genau Sie unsere Unterstützung bei Ihrem Safety-Projekt beanspruchen wollen. Ob Komplettlösung oder intensive Beratung und Montageunterstützung durch einen Supervisor – wir sind da, wo Sie uns brauchen. 

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