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Aus der Labor­ausstattung kann man viel oder wenig machen: Leise oder laut, kompakt oder sperrig, umwelt­schonend oder ressourcen­verschwendend, zukunfts­fähig oder morgen schon veraltet. Die Qualität von Pumpen, Pumps­ystemen oder Rotations­verdampfern ist entscheidend für die Effizienz und Produktivität, mit der im Labor gearbeitet werden kann. Die wenigsten wissen allerdings, welche Faktoren beim Einkauf von Labor­geräten ausschlag­gebend sind. In Zusammen­arbeit mit einem Experten vom Fach klären wir auf.

Kaufen Sie nicht die Katze im Sack

In den meisten Fällen verfügen jene, die für den Einkauf von Laborausstattung zuständig sind, nicht über das tiefgehende labortechnische Fachwissen, das für eine umfassende Leistungsbeurteilung von Geräten nötig ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie die Katze im Sack kaufen müssen. Erfahrungsgemäß lässt sich bereits anhand einiger weniger Faktoren festmachen, welche Laborgeräte für einen bestimmten Anwendungsfall geeignet sind und welche nicht.

Wissen, was zählt

Im Interview mit KNF, unserem langjährigen Partner in der Labortechnik, haben wir 7 Leistungsmerkmale definiert, die Sie beim Kauf von Laborgeräten beachten sollten:

1. Applikation(en) von heute und morgen

Pumpen, Pumpsysteme und Rotationsverdampfern können in einer Vielzahl von Laboranwendungen eingesetzt werden, bei denen es auf Präzision und chemische Beständigkeit ankommt. Beispiele dafür sind:

  • Rotationsverdampfung

  • Destillation

  • Entgasung

  • Filtration

  • Festphasenextraktion

  • Flüssigkeitsabsaugung

  • Dosierung und Förderung von Flüssigkeiten

  • Geltrocknung

  • Vakuumversorgung

Das Laborgerät sollte es ermöglichen, die Applikationen zu betrieben, für die es angeschafft wird. No na. Die Anforderungen, die das Gerät heute erfüllen muss, sind aber nicht notwendigerweise die gleichen, die es morgen, in fünf oder gar zehn Jahren erfüllen muss. Bei derart langfristigen Investitionsentscheidungen lohnt es sich deshalb ganz besonders mit Weitblick zu planen. Fragen Sie sich: Welche Funktionen muss das Gerät im Laufe seines gesamten Lebenszyklus voraussichtlich erfüllen können? Wer in Bezug auf die Applikationen vorausschauend einkauft, erspart sich mitunter kostspielige Erweiterungen oder Upgrades im Nachhinein.

2. Qualitätsstandard und Langlebigkeit

Wie in vielen anderen Bereichen gilt auch beim Einkauf von Laborausstattung: Wie man sich bettet, so liegt man. Wenn man bedenkt, dass Laborgeräte eine Lebensdauer von durchschnittlich 10 Jahren haben, wird schnell klar, dass es sinnvoll ist, sich im Vorhinein gut zu überlegen, mit wem man sich da ins Bett legt. Wer hohe Qualitätsansprüche hat, sollte vor allem darauf achten, wo in Frage kommende Herstellende ihre Laborgeräte produzieren bzw. auch, wo sich ihre Niederlassungen und Handelspartner befinden. Das ist aus zweierlei Gründen von Bedeutung: Erstens unterliegt die Herstellung von derartigen Gerätschaften gesetzlichen Richtlinien, die beispielsweise in Deutschland anders ausgestaltet sind als in asiatischen Ländern. Zweitens ist darauf zu achten, wie greifbar Produzenten und Handelspartner sind, falls es ein Bedarf zur Servicierung bzw. an Ersatzteilen entsteht.

3. Intuitive Bedienung

Es gibt viele Herausforderungen im Laboralltag. Das Handling von Gerätschaften muss keine davon sein. Einfache Inbetriebnahme und Anwendung können die Arbeitsprozesse im Labor nicht nur in Bezug auf ihrer Zeit- und Kosteneffizienz verbessern, sondern auch hinsichtlich ihrer Qualität, da Fehlerpotentiale dadurch eliminiert werden können.

4. Konnektivität

Kein Mensch ist eine Insel. Und auch kein Laborgerät. Pumpen und Rotationsverdampfer sind in vielen Fällen Teile eines größeren, komplexeren Systems. Die Fähigkeit zur Einbindung in bestehende Strukturen, als auch jene zur Anpassung an eine sich weiterentwickelnde Peripherie, können essentielle Faktoren bei der Auswahl eines Laborgeräts sein.

5. Intelligenzniveau

Es gibt dumme Pumpen und auch schlaue. Je nachdem, welchem Zweck sie genügen müssen, sollte das Intelligenzniveau des Geräts bestimmt werden. Während eine einfache Pumpe nur zwei Zustände kennt - nämlich Ein und Aus - können intelligente Pumpen Vakuum mithilfe von Sensoren messen und regulieren, was für bestimmte Anwendungsgebiete eine bedeutende Zusatzfunktion sein kann.

6. Umweltfreundlichkeit und Ressourcenverbrauch

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Der Ruf nach Umweltschutz durchdringt alle Bereiche. Auch das Labor. Innovative Herstellende können heute Lösungen bieten, die beispielsweise mit Vakuumpumpen ökologische und ökonomische Alternativen zu herkömmlichen Wasserstrahlpumpen bieten. Dadurch können nicht nur wertvolle Wasserressourcen, sondern auch Geld eingespart werden: Der Aufpreis einer Vakuumpumpe amortisiert sich nämlich je nach Wasserverbrauch und -preis bereits nach durchschnittlich 1-2 Jahren. Ein beispielgebender Fall, in dem sich Umwelt und Wirtschaft dankend die Hand geben.

7. Größe und Geräuschpegel

Was beim EInkauf von Laborausstattung ebenfalls immer mitgedacht werden sollte, ist die Umgebung, in der ein Gerät zum Einsatz kommen soll. So muss je nach verfügbarem Platz darauf geachtet werden, wie kompakt eine Pumpe oder ein Rotationsverdampfer sein muss. Auch der verursachte Lärmpegel kann in vielen Fällen ausschlaggebend sein. In Bezug auf beide Parameter existieren heute Angebote, die auf die Anforderungen des individuellen Anwendungsfall eingehen

Durchs Reden kommen d’Leut zam

Das Angebot im Bereich der Labortechnik ist vielfältig und wird zunehmend komplex. Diese 7 Faktoren können dabei helfen, die Auswahl an möglichen Lösungen für Ihren Einzelfall einzuschränken. Schlussendlich empfiehlt sich aber wie bei vielen high-involvement Produkten das persönliche Gespräch. Ob Vertretende von spezifischen Herstellern wie KNF oder unabhängige Handelspartner - im Beratungsgespräch kann spezifisch auf Ihre Applikation eingegangen werden.

ESOC Chemie Kongress 14.-18. Juli 2019 in Wien

Apropos, für Labortechnik-Afficionados und jene, die mit dem Einkauf entsprechender Geräte betraut sind, bietet sich ein Besuch beim ESOC, dem europäischen Symposium für organische Chemie, an. Die Konferenz bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa und anderen Teilen der Welt in Wien zusammen, um ihre Interessen auf dem Gebiet der organischen Chemie zu teilen. Im Messebereich stellen führende Anbietende außerdem ihre Geräte vor. Die ESOC bietet eine gute Plattform, um sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen und eine Erstberatung einzuholen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Ansprechpartner im Bereich Messtechnik:
„Messtechnik richtig einsetzen – ich verrate Ihnen wie!”

Günter Kutschera
Telefon: +43 732 7646-0
E-Mail: g.kutschera@schmachtl.at