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Während die digi­tale Revo­lution hier­zulande bereits in vollem Gange ist, be­helfen sich Men­schen in Afrika bei Strom­ausfällen oft noch mit Öl­lampen. Medika­mente können nicht durch­gehend gekühlt werden, Kranken­häuser sind auf Diesel­aggregate an­gewiesen, um Patient­innen und Patien­ten bei einem Netz­ausfall weiter­hin medizin­isch ver­sorgen zu können. Diesem Problem hat sich eine öster­reichische Non-Profit-Organis­ation an­genommen, ein techn­ischer Dienst der katholischen Kirche Öster­reichs. Mit unserer Hilfe wird sich ein Kranken­haus bald völ­lig autark versorgen können. 

(K)eine aussichtslose Situation

Über die Hälfte der 1,3 Milliarden Afrikanerinnen und Afrikaner hat keinen Zugang zu Strom, vor allem in ländlichen Gebieten und Slums scheint die Lage aussichtslos. Ein Faktor, der die wirtschaftliche Entwicklung des Landes maßgeblich beeinträchtigt. Die Rechnung ist einfach: Ohne Elektrifizierung keine Industrialisierung und auch keine Jobs. Experten raten zu kleineren Netzen und Solarenergie, um das Versorgungsproblem zu lösen. Denn Strom ist mehr als nur das Ein- und Ausschalten von Licht. Hier geht es um die wirtschaftliche Zukunft eines ganzen Kontinents. Äthiopien will vom Agrarland zum Industriestaat werden – und zwar ausschließlich mit erneuerbaren Energien. 

Afrikas Hungerland, oder...

Die Bilder, die viele von diesem Land im Kopf haben ähneln Horrorszenarien: Kinder mit Blähbäuchen und Fliegen in den Augen deren Mütter sie nicht ernähren können. Doch diese Bilder stammen aus den 1980er Jahren, während der großen Hungersnot in Äthiopien, die durch extreme Dürreperioden und politische Umstände entstanden ist. Zu dieser Zeit basierte die Wirtschaft rein auf dem Ackerbau, genauer gesagt dem Kaffeeanbau, von dem 15 Millionen Menschen lebten. Viele von ihnen sind auch heute noch, fast vier Jahrzehnte später, auf die Hilfspakete von Entwicklungsorganisationen angewiesen. Zugleich floriert jedoch die inländische Wirtschaft. 

...Wachstumsstar?

Äthiopiens Wirtschaftsleistung hat sich seit 2004 verdreifacht, bis 2025 soll das Land laut der Regierung eine Volkswirtschaft mit mittlerem Einkommen werden. Die größten Bekleidungskonzerne der Welt haben längst damit begonnen, hier zu produzieren. Internationale Investoren, allen voran China, bauen Industrie, Infrastruktur und Bürogebäude auf. Rosen, die wir in Österreichs Supermärkten kaufen, stammen meist aus Äthiopien. Doch egal um welches Endprodukt es sich handelt, ohne Elektrizität steht jeder einzelne Betrieb still. Eine völlig zuverlässige Stromversorgung gibt es nicht einmal in Addis Abeba, Äthiopiens Hauptstadt. 

Holz, Torf, Kohle, Erdöl? Nicht nötig

Wohlhabende Staaten sind genau diesen Weg gegangen, um jetzt bei den erneuerbaren Energien anzukommen. Äthiopien „spart” sich diese Formen der Energiegewinnung gewissermaßen und damit auch Tonnen an CO2-Emissionen. Das Land könnte zwar fossile Brennstoffe aus dem Ausland importieren, dazu fehlt jedoch das Geld. Und das kommt der Umwelt zugute, denn die klimatischen und topografischen Bedingungen von Äthiopien sind wie geschaffen für die Gewinnung erneuerbarer Energien. Gebirge zwischen drei- und viertausend Metern Höhe sind der ideale Standort für Wasserkraftwerke, die Sonneneinstrahlung ist doppelt so hoch wie in Österreich, Geothermie ist vielerorts ohne weiteres möglich und vom Wind zu Land können wir in unseren Breiten auf dem Meer nur träumen. Diese wertvollen Ressourcen müssen nur noch genutzt werden – dafür braucht es jedoch das Know-how und Kapital der Industriestaaten. Wenn dieser Sprung gelingt, wäre Äthiopien der erste Staat, der sich fast ohne fossile Brennstoffe vom Agrarland zur modernen Gesellschaft entwickelt. Oft müssen es nicht Megaprojekte, wie Windparks oder riesige Staudämme sein, um den Menschen vor Ort zu helfen. Es sind die kleinen, dezentralen Projekte, die genau dort ansetzen, wo Hilfe gebraucht wird. So ein Projekt ist „Bushulo

Wie alles begann

Die Erstgespräche über das Projekt begannen bereits 2017: Die NGO startete „Bushulo”, den Bau eines Krankenhauses in Hawassa, Äthiopien. Eines von vielen Ländern in Ostafrika, in denen 2012 über 75 % der Bevölkerung keinen Zugang zu Stromversorgung hatte. Hinzu kommt die mangelnde medizinische Versorgung. Viele der bestehenden Krankenhäuser sind über 30 Jahre alt und entsprechen längst nicht mehr den lokalen Standards. Geplant wurde ein neues Krankenzentrum, das Anlaufstelle für Geburtshilfe, Gynäkologie und Pädiatrie sein wird. Leistungen, die Mütter- und Kindersterblichkeit maßgeblich reduzieren werden. Das besondere am Bau: Eine nachhaltige Planung und Bauweise stehen im Vordergrund. 

Die Lösung: Völlige Autarkie schaffen

Eigentlich lag die Lösung des Problems bereits auf der Hand: Eine Stromversorgung, die unabhängig vom instabilen öffentlichen Netz funktioniert, 24 Stunden am Tag. Wir entschieden uns für eine USV Anlage (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) in Kombination mit Photovoltaik Paneelen und einem zusätzlichen Dieselaggregat. Da die Architektur des Krankenhauses stark an einen Bungalow angelehnt ist, bietet das Flachdach in Kombination mit den sonnigen, kühlen Wetterbedingungen die optimale Energiegewinnung. Damit der gewonnene Strom nicht einfach verpufft, muss er in den Batterien der USV gespeichert werden. Doch welche sind hier die richtigen? Für die Entscheidung musste die Umgebung genauer unter die Lupe genommen werden.

Die Qual der Wahl: Welche Batterie ist die richtige?

In den meisten USV Anlagen, die hierzulande verbaut werden, setzt man Bleibatterien ein. Doch für den Einsatz in Äthiopien mussten wir diese Option aus verschiedenen Gründen ausschließen:

  • Zu hohe Umgebungstemperaturen: Bleibatterien müssen bei einer konstanten Umgebungstemperatur von 20°C gelagert werden, um lange einsatzfähig zu sein. Natürlich könnte man die Batterien durch Klimatisierung kühlen, doch das funktioniert natürlich nur – Sie haben es geahnt – wenn Strom verfügbar ist. 

  • Geringe Zyklenfestigkeit: Batterien, die als PV-Speicher eingesetzt werden, müssen sehr häufig mit Energie be- und entladen werden. Bleibatterien halten dieser Belastung weniger gut stand. 

  • Gewicht und Größe: Bleibatterien sind enorm schwer und klobig, was den Transport nicht wirklich erleichtert. 

Die Alternative dazu ist die Lithiumbatterie:

  • Einsatz bei Temperaturen zwischen 0°C und 45°C

  • Kein Kühlaufwand 

  • Hohe Zyklenfestigkeit: Häufiges Be- und Entladen stellt kein Problem dar

  • Hohe Energiedichte: Bei der Lithiumbatterie kann man auf weniger Platz weit mehr Energie speichern, als in einer Bleibatterie

Lithiumbatterie schön und gut – aber wie transportieren? 

Der Transport von Lithium darf nicht über den Luftverkehr erfolgen, sondern nur über Wasser und Land. Wie wir sie von China über Italien nach Äthiopien brachten, folgt im zweiten Teil der Serie. Bleiben Sie dran!

Zwei Experten, drei Minuten, 100 % Know-how

Sie fragen sich, was eine Speicher-USV auch für Sie tun kann, wie viel Geld Sie sich dadurch sparen können und wie Sie überhaupt an eine Anlage kommen? Zerbrechen Sie sich nicht weiter den Kopf. Wir haben alle Antworten für Sie parat. Klicken Sie einfach auf das untere Bild. Patrick Willems und unser Experte Herbert Ruppitsch verraten Ihnen viele weitere wichtige Details im Video.

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Neugierig geworden?

Erfahren Sie, wie auch Sie Stromkosten einsparen und die Umwelt schützen können. Wir haben Informationen zu jeder Anwendung, sei es in Privathaushalt, Industrie, Praxen, Krankenhäusern oder Betrieben:

 

 
 

Quellen:

https://www.dw.com/de/lokale-netze-und-solarlampen-f%C3%BCr-den-busch-afrikas-zuk%C3%BCnftige-stromversorgung/a-46231001

https://www.handelsblatt.com/politik/international/gastkommentar-afrika-muss-elektrifiziert-werden-mit-buergschaften-fuer-die-energieversorger/23835628.html?ticket=ST-53085900-ribiZalBtd0FsnBfCwF0-ap3

https://www.zeit.de/2016/28/aethiopien-staudamm-erneuerbare-energien-industrie/seite-2

https://bbm.miva.at/krankenhausprojekt-bushulo-aethiopien/

https://www.dasinvestment.com/afrikas-wirtschaftswachstum-eine-zuverlaessige-stromversorgung-wuerde-ganz-afrika-kraft-geben/

 

Ihr Ansprechpartner im Bereich Energietechnik:
„Meine langjährige Erfahrung ist Ihr Vorteil.”

Ing. Herbert Ruppitsch
Telefon: +43 732 7646-0
E-Mail: h.ruppitsch@schmachtl.at