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Strategie­klausur 2017 des Vereins Industrie 4.0 in Öster­reich: Security und Safety wurde als einer der Schwer­punkte für die erfolg­reiche Um­setzung der Industrie 4.0 festgelegt. Aus gutem Grund, denn mit der zu­nehmenden Ver­netzung von Wert­schöpfungs­ketten wird eine zuv­erlässige und sichere Nutzung welt­weit ver­netzter Ma­schinen, An­lagen und daten­getriebenen Techno­logien immer wichtiger. Mani­pulation, un­autorisierte Zu­griffe auf interne Informationen, vor allem durch Cyber­angriffe, stellen eine reale Be­drohung dar. Es ist an der Zeit, ein Ver­ständnis für diese Proble­matik zu ent­wickeln und sie zum Wett­bewerbs­vorteil zu machen. Wir waren auf der inter­nationalen Leit­messe für Safety, der A+A Düsseldorf, vor Ort und haben sie nach den wichtigsten Trends im Bereich der sicheren Mess­technik ab­geklopft.

Safety 4.0: Innovationsgetrieben und wichtiger denn je
Vier Tage, 1.942 Aussteller, 67.248 Besucherinnen und Besucher. Wenn man das Messegelände der A+A betritt, tummeln sich die verschiedenen Anbieter nur so, ihre Anzahl wirkt unüberschaubar in den riesigen Hallen. Die Arbeitschutzbranche ist eine der entwicklungsstärksten Wirtschaftsbereiche. „Weltweit wächst die Erkenntnis, dass Produktivitätssteigerungen und unternehmerischer Erfolg unwillkürlich mit Arbeitsschutz verbunden sind“, so die Veranstalter. Kein Wunder, denn die Gesundheit von Mitarbeitenden war und ist ein großes gesellschaftliches Thema.

Von der frühen Industrialisierung bis heute

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war „Arbeitssicherheit“ noch ein Fremdwort: Niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und katastrophale Bedingungen. Die Lebensbedingungen der Arbeiter, deren Zahl in den kommenden Jahren rasch anwuchs, wurde zur wichtigsten sozialen Frage der damaligen Zeit. Seitdem hat sich einiges getan: Arbeitssicherheit ist im 21. Jahrhundert angekommen und präsentiert sich im neuen Design mit hohen Ansprüchen – wortwörtlich, denn auf der Messe wurden die neuesten Schutzbekleidungen auf einem Laufsteg präsentiert, très chic.

Kür wird Pflicht

Sicherheit ist ein unumgängliches Thema. Kein Unternehmen kann es sich heutzutage in irgendeiner Form leisten, hier zu versagen. Mittlerweile gibt es klare Vorgaben für jedes einzelne Kleidungsstück. Sicherheitshelme und -gurte haben ein eindeutiges Ablaufdatum, wie Lebensmittel. Hier steht genau, ab wann die jeweiligen Produkte ausgetauscht werden müssen. Dasselbe gilt für sämtliche Prozesse und Vorgänge, die im industriellen Umfeld von Arbeitsinspektoren genauestens unter die Lupe genommen werden. Kontinuierliche Überwachung und Kontrolle sorgen dafür, dass das Sicherheitslevel auf der höchsten Stufe bleibt. Wenn diese Vorschriften nicht eingehalten werden, drohen den Verantwortlichen harte Konsequenzen.

Was gibt’s Neues in der Branche?

In Sachen Gaswarntechnik ist der mobile Personenschutz relevanter denn je. Vor allem in der Stahlverarbeitung und chemischen Industrie muss jede Person in der Anlage ein mobiles Gaswarngerät mit sich führen, das ist Usus. Denn überall dort, wo Verbrennungen und Hitzeprozesse stattfinden, entsteht Kohlenmonoxid – und das kann selbst in geringen Dosen tödlich enden. Aktuell geht es außerdem um die Fernübertragung von Daten direkt von den Mess- und Warngeräten an zentrale, übergeordnete Stellen. Ein Thema, in dem unser Partner Industrial Scientific Experte ist. Seitens der Industrie wird diese neue Technologie (LENS® Wireless System) immer häufiger angefragt, da Alarme ohne Umschweife zu den höheren Ebenen gelangen, die dann sofort reagieren können.

Gaswarntechnik 4.0: Das LENS® Wireless System

Es geht in Zukunft um die übergeordnete und transparente Beobachtung von Aktivitäten in Industrieanlagen, also unterbrechungsfreies Monitoring wichtiger Ereignisse. Normalerweise schlägt ein Messgerät, egal ob montiert oder mobil, in Gefahrensituationen an und gibt Signale von sich. Der Mitarbeitende muss den Gefahrenbereich dann sofort verlassen, ist aber letztlich auf sich allein gestellt. Anders verhält es sich bei der Datenfernübertragung, die sämtliche Messgeräte miteinander vernetzt:

  • Signale werden an eine zentrale Stelle weitergeleitet, sodass das gesamte Team von dem Vorfall erfährt.
  • Man kann in Zukunft nicht nur Alarme überwachen, sondern auch Messwerte und Konzentrationen von Gasen – und zwar dauerhaft, d. h. auch wenn diese noch keinen Alarm auslösen.
  • Es können Berechnungen von Gasausbreitungen durchgeführt werden, um Tendenzen zu Leckagen einzustufen und zu verhindern.

Die gläserne Fabrik

Auf der einen Seite erinnert die moderne, vernetzte Messtechnik stark an ein Kapitel aus George Orwell’s Roman 1984 – doch die gewonnene Sicherheit der ununterbrochenen und transparenten Überwachung wird dadurch auf eine neue Stufe gehoben. Und genau dafür ist diese Innovation da, um Mitarbeitende in Gefahrenbereichen und riskanten Situationen abzusichern.

Beispiel für eine Gefahrensituation

Besonders wenn es um enge Räume oder Behälter geht, ist allerhöchste Vorsicht geboten: Zusätzlich zu Warngeräten muss eine Sicherungskraft im Einsatz sein, die die Situation beobachtet. Diese Person hat die wichtigste Rolle, da sie bei einer Gefährdung des Mitarbeitenden sofort eingreifen kann. Doch was passiert, wenn die Sicherungskraft ebenfalls gefährdet wird? Wenn Alarmsignale weitergeleitet werden, kann man dieses Problem aus der Welt schaffen. Fest steht: Bei höheren Gefahrenstufen müssen sämtliche Register gezogen werden, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Warum die Industrie noch zögert

Österreich ist sicherheitstechnisch auf dem aktuellsten Stand. Doch der Trend hin zur zentralen Überwachung und Steuerung von Messungen und potenziellen Gefährdungen kommt gerade aus Amerika zu uns. Die neuen technischen Möglichkeiten durch Vernetzung sind grenzenlos, beugen Produktionsausfällen vor und entlasten Betreiber im Hinblick auf ihre Sicherheitsbedenken und den aktuellen Status ihrer Geräte. Der Hersteller weiß bereits, wann beispielsweise ein Sensor erneuert werden muss, noch bevor das jeweilige Gerät ausfällt. Verlässliche Messung und keine Ausfälle der Messanlagen inklusive. Wie das funktioniert? Unser Partner stellt hier das System iNet Control zur Verfügung, um sämtliche Gerätedaten lückenlos zu überwachen:


Trotz allem zögert die heimische Industrie, denn beim Thema Cloud horchen viele auf. Aus Angst vor Hackerangriffen und Datenverlusten wird diese Art der Technologie noch kritisch beäugt. Keine Frage, die Vernetzung erfordert eine stabile und lückenlose IT-Sicherheit, so viel ist klar, doch das geschieht alles zugunsten der eigenen Mitarbeiter. Ein triftiger Grund, wie wir finden.

Ein Experte klärt auf

Welche Gefahren bei unzureichender Messung von Gefahrenbereichen noch entstehen können, haben wir Dr. Rainer Gagstädter gefragt. Er ist Experte in den Bereichen Explosionsschutz, Umweltschutz und Chemikalienrecht. Im Artikel „Freimessen von Gefahrenbereichen als Präventivmaßnahme” zeigt er die verschiedenen Möglichkeiten für Unternehmen auf, um Risikosituationen zu vermeiden und Mitarbeitende sicher zu schützen.

 

Quellen:
Industrie 4.0 Österreich
ÄrzteZeitung

Ihr Ansprechpartner im Bereich Messtechnik:
„Messtechnik richtig einsetzen – ich verrate Ihnen wie.”

Günter Kutschera
Telefon: +43 732 7646-0
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