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Fallen Pumpen in produzierenden Unternehmen aus, führt das zum Stillstand ganzer Produktionsketten. In der Halbleiterindustrie kann das in nur drei Stunden Schäden in Höhe von 200.000 Euro verursachen. Dennoch ist der Einsatz billiger Pumpen keine Seltenheit, denn das Marktumfeld steht unter enormem Preisdruck. Überall muss es schneller, billiger werden. Warum KNF Flodos, Experte und weltweit führender Lieferant für Flüssigkeitspumpen, lieber auf Qualität statt auf Quantität setzt, erklärt CMO Michael Davies im Gespräch.

Michael Davies

Michael Davies – CMO, KNF Flodos

Sie sind bereits seit 20 Jahren bei KNF Flodos beschäftigt, was sind Ihre Aufgabenbereiche?

Ich bin seit 2017 CMO an unserem Standort in Sursee, im Kanton Luzern. Hier darf ich die beiden Bereiche Sales Support und Produktmanagement betreuen. Dazu gehört die Regelung der weltweiten Verkäufe sowie Marktforschung.

Wie lange arbeitet KNF bereits mit SCHMACHTL zusammen?

Unsere Geschäftsbeziehung pflegen wir bereits seit 1974. KNF hat in sämtlichen Ländern bereits eigene Standorte geschaffen, außer in Österreich. Und das hat nur einen Grund: SCHMACHTL macht als Distributionspartner einen guten Job. Wir führen seit all diesen Jahren eine einzigartige Partnerschaft, die beiderseits geschätzt wird.

KNF ist seit über 70 Jahren im Geschäft mit Membranpumpen tätig – mit welchen Herausforderungen ist das verbunden?

Über 90% unserer Produkte sind speziell angefertigte Custom-Produkte. Überall dort, wo Flüssigkeiten und Gase transportiert werden, müssen Pumpen den spezifischen Anforderungen der Inhaltsstoffe und Produktionsumstände gerecht werden. Lösungsmittel können aggressiv sein und Pumpen beschädigen, Tinte beinhaltet abrasive Pigmente, die ebenfalls zu Schäden führen können. Wir haben daher die Multimembrantechnologie weiterentwickelt, um diesen Bedingungen zu trotzen und die produktionellen Ansprüche zu erfüllen, sprich: Chemische Beständigkeit, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Customizing.

Inwiefern unterscheidet sich die Multimembrantechnologie von anderen Systemen?

Man kann sich das Ganze wie ein menschliches Herz vorstellen: Die Membranen innerhalb der Pumpe sind vergleichbar mit den Herzklappen. Die Flüssigkeit wird abwechselnd angesaugt und hinausgepumpt. Das geschieht 50 Mal pro Sekunde, die daraus resultierende Pulsation kann jedoch zu Reibungsverlusten führen. Dadurch, dass in unseren neuen Pumpen nicht nur zwei, sondern mehrere Membranen eingebaut sind, konnten wir diese Pulsation eliminieren. Am Beispiel des Druckprozesses bedeutet das: Der gleichmäßige Transport von Tinte garantiert ein sauberes Ergebnis. Außerdem schützt diese Technik die transportierte Flüssigkeit durch niedrige Sogwirkung, das heißt kein Qualitätsverlust der Inhaltsstoffe.

KNF hat für diese Technologien eine unternehmenseigene Innovations- und Entwicklungsabteilung, wieso ist das notwendig?

Aktuell haben wir ca. 1.500 Standardpumpen im Sortiment. Unsere Erfahrung: Das ist nicht genug. Denn wir müssen uns immer wieder an die Anforderungen der Kunden und deren Maschinen anpassen. Daher stehen wir in engem Kontakt mit ihnen, um die individuellen Bedürfnisse herauszufinden. Unsere Devise dabei: Wir machen unser eigenes Ding und kopieren niemanden. Auf dem Weg zum perfekten Produkt durchlaufen wir dabei mehrere Loops in Zusammenarbeit mit den Kunden.

Wie genau läuft dieser Prozess ab?

Zunächst sprechen wir mit den Kunden und legen die Anforderungen an die Pumpen fest. Dann customizen wir das Produkt, testen es und passen es an. Dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis die Kunden zufrieden sind und wir die optimale Lösung entwickelt haben. Das Ganze kann bis zu drei Jahre dauern. Wir bieten hier sehr viel Vorleistungen und stehen ununterbrochen mit den Kunden in Kontakt – lange bevor der eigentliche Verkauf stattfindet.

Pumpen von KNF gehören eher zum High-End Segment – wieso lohnt sich diese Investition?

Wir haben uns auf Pumpen spezialisiert, die nach dem jahrelangen Entwicklungsprozess perfekt auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Im Bereich Print- und Membrantechnologie konnten wir hier Erfahrungen sammeln, die sich in der Langlebigkeit und Zuverlässigkeit unserer Produkte widerspiegeln. Wenn eine billige Pumpe ausfällt, führt der Ausfall und die Reparatur zu immensen Kosten, die weit über die Anschaffung hochwertiger Geräte hinausgehen. Wenn das Herz nicht pumpt, stirbt der ganze Organismus.

Wir bedanken uns bei Michael Davies für das gemeinsame Gespräch und freuen uns auf weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit mit KNF Flodos!

Messung ist Ihr Spezialgebiet?

Pumpen finden auch in Labors Anwendung. Welche 7 Faktoren bei der Anschaffung von Laborgeräten zu beachten sind, erfahren Sie in unserem Artikel. Informieren Sie sich auch über die Risiken fehlerhafter Wassermessung in Industriebetrieben. Für Lösungen zum Messen und Überwachen von Staub- und Gasemissionen, lesen Sie unseren Artikel „Umwelttechnik: Grün ist das neue Gold”.

Bild: ©Michael Davies

Ihr Ansprechpartner im Bereich Messtechnik:
„Messtechnik richtig einsetzen – ich verrate Ihnen wie.”

Günter Kutschera
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E-Mail: g.kutschera@schmachtl.at